Der Sitz des LC Weilheim-Ammersee ist Weilheim, die Kreisstadt des Landkreises Weilheim-Schongau. Der Landkreis liegt im Südwesten des Regierungsbezirks Oberbayern, an seinem westlichen Rand unmittelbar angrenzend an den bereits schwäbischen Landkreis Ostallgäu. Deshalb wird das westliche Ufer des Lechs auch bereits das „schwäbische Ufer“ genannt und deshalb ist auch in den Dialekten der Dörfer zwischen dem Lechrain und der Loisach das Schwäbische - trotz aller altbayerischen Einflüsse - unüberhörbar.
Geografische Lage
Im 18. Jahrhundert gab es in der politischen Organisation noch keine Landkreise, sondern Landkapitel. Schon zu dieser Zeit wurde für den westlichen Zipfel von Oberbayern gerne der Name Pfaffenwinkel benützt, welcher allerdings nachweislich schon im Mittelalter entstanden ist.
Die politische Organisation „Landkapitel Weilheim“ deckte sich seinerzeit weitestgehend mit der kirchlichen Organisation, dem damaligen „Dekanat Weilheim“. Landkapitel, Dekanat und Pfaffenwinkel reichten im Norden hinauf bis nach Andechs und Dießen, im Westen über Wessobrunn und Vilgertshofen hinaus bis an den Lech, im Süden bis Ettal und im Osten bis Habach und Benediktbeuren bzw. bis an die Loisach. Für den Pfaffenwinkel gilt das auch heute noch, wenngleich er heute nicht selten nur noch auf das viel kleinere Dreieck Steingaden-Rottenbuch-Wies beschränkt wird.
Über den Pfaffenwinkel
Seinen Namen hat der auf einer Höhe von 500 bis über 1.000 Meter Höhe liegende Pfaffenwinkel wegen der Vielzahl von Klöstern und künstlerisch hochwertigen Sakralbauten bekommen, wobei zu dieser Zeit das Wort „Pfaffe“ noch keinen verächtlichen Nebensinn hatte, sondern die gewöhnliche, wenn auch ein wenig derbe Bezeichnung für den Geistlichen war. Als wichtigste und bekannteste Bauwerke seien hier genannt die Wallfahrtskirchen in Vilgertshofen, Hohenpeißenberg und die weltbekannte Wieskirche sowie die Klosterkirchen in Ettal, Steingaden, Rottenbuch, Polling und Wessobrunn.
Weilheim war in diesem städtearmen Landstrich schon seit der frühen Barockzeit ein Zentrum der Handwerker und Künstler. Die in Wessobrunn geborenen Brüder Dominikus und Johann Baptist Zimmermann verhalfen mit ihrem Kunstgeschick der Wallfahrtskirche zum Gegeißelten Heiland auf der Wies, der Wieskirche zu Weltruhm und zu einem Zentrum der oberbayerischen Touristik.
Der Pfaffenwinkel heute
Heute ist der Pfaffenwinkel nicht nur wegen der Dichte von Klöstern und Kirchen, sondern vor allem auch wegen seiner unvergleichlich schönen und abwechslungsreichen Landschaft mit den Flüssen Lech, Ammer und Loisach und zahlreichen Bächen, mit einsamen Tälern und Hügeln, Wäldern und Mooren und mit einer Vielzahl von zum Teil versteckt liegenden Seen und Teichen in aller Munde und für den modernen Tourismus längst ein international bekannter Begriff, welcher von den einschlägigen Unternehmen weltweit heftigst und mit weiter wachsendem Erfolg beworben wird.
Dem Menschenschlag im seit jeher erzkatholischen Pfaffenwinkel wird gerne nachgesagt, bei seinen ersten Kontakten mit Fremden zunächst ein wenig scheu, beobachtend und zurückhaltend, dann aber sehr freundlich, gesellig und treu zu sein. Weitere Attribute sind seine Ehrlichkeit und sein Fleiß und besonders stark ist ohne jeden Zweifel seine Heimatliebe, seine Verbundenheit mit der „Scholle“ ausgeprägt. Auch gibt es nirgends mehr Vereine, als in den Städten und Dörfern des Pfaffenwinkels.
Einzugsgebiet des LC Weilheim-Ammersee
In den ersten zwei Jahrzehnten nach seiner Gründung kamen die Mitglieder des Lions Clubs Weilheim-Ammersee nicht nur aus Weilheim und dessen Umgebung, sondern im Norden auch aus dem Ammerseegebiet, im Westen aus Schongau und Umgebung und im Süden aus Murnau und Umgebung. Seit den Clubgründungen Murnau-Staffelsee (1983), Schongau-Pfaffenwinkel (1984) und Dießen am Ammersee (2000) werden die Mitglieder logischerweise in der Hauptsache nur noch aus Weilheim selbst und aus den umliegenden Orten rekrutiert.